Vom 4.-11. August 2019 fand im Pferdesportpark Berlin-Karlshorst die Weltmeisterschaft der Islandpferde statt.
Wir hatten uns einen Tag in der Woche herausgesucht, da der Andrang dann nicht so groß war wie an den Wochenenden. Da das Programm bereits vormittags um 9.00 Uhr startete, reisten meine Tochter und ich einen Tag vorher an und machten abends in Berlin noch etwas Sightseeing am Brandenburger Tor und am Reichstag.
Im Pferdesportpark Karlshorst wurde die Weltmeisterschaft ausgetragen, der Einlassbereich für die Pferde zur Ovalbahn war ebenfalls dem Brandenburger Tor nach empfunden.
Ab 9.00 Uhr begannen die T2-Töltprüfungen, hier zur Erläuterung, was diese Prüfung beinhaltet: "T2: Diese Prüfung wird einzeln geritten! 1. Beginn Mitte der kurzen Seite auf beliebiger Hand. Beliebiges Tempo Tölt einmal herum. 2. In der Mitte der kurzen Seite ruhiges, langsames Tempo Tölt, einmal herum. Mitte der kurzen Seite durchparieren zum Schritt und Handwechsel. 3. Ab Mitte der kurzen Seite langsames bis mittleres Tempo Tölt, dabei die Zügel in eine Hand nehmen und den Kontakt mit dem Pferdemaul deutlich sichtbar aufgeben. Die Wertnote für den dritten Aufgabenteil wird verdoppelt."
Die folgenden Bilder zeigen jeweils das gleiche Pferd einmal mit anstehendem Zügel und einmal mit freiem Zügel.
In der Pause sind wir über das Messegelände geschlendert, wo neben isländischem Reitzubehör auch Kleidung und Schmuck verkauft wurde.
An diesem Stand gab es u. a. Bullyland-Islandpferde in allen möglichen Farben, aber wenn man selbst Pferde bemalt, braucht man diese kleinen Tölter nicht. Und ein echter Weltmeisterschafts-Strickpulli mit Fahnen schwenkenden Reitern - eine echte Herausforderung für jeden, der gerne strickt.
Ich selbst habe mir ein blaues T-Shirt mit silbernem Tölteraufdruck und das kleine Armbändchen Blikka aus dem Fine Fellows-Shop, welches ich im Nachhinein noch mit einer silbernen Kette (statt des blauen Bändchens) ausgestattet habe, gegönnt.
Und hier der zweite Teil der Tölt T2-Prüfung.
Bei den meisten Pferden fällt auf, dass sie am losen Zügel den Hals natürlicher tragen und der Tölt raumgreifender ist.
Zwischen den einzelnen Prüfungen wurden die jüngeren Island-Pferde ab 5 Jahren vorgestellt und in verschiedenen Gangarten (Tölt, Galopp und Pass) präsentiert.
Und zum Schluss der Höhepunkt, die PP1-Passprüfung, auch hier eine kurze Erläuterung, was die Prüfung beinhaltet: "PP1: Diese Prüfung wird auf einer Bahn durchgeführt die für Passprüfungen geeignet ist. Siehe beigefügte Zeichnungen. Die Startreihenfolge wird vor dem ersten Durchgang ausgelost. Sie ist für beide Läufe identisch. Sobald die Startfahne oben ist, reitet der Teilnehmer im Schritt, Trab oder Tölt an. Zwischen der Startlinie und der 25 m Marke aus beliebiger Gangart angaloppieren. Zwischen der 25 m Marke und der 50 m Marke (Beginn die Zeitstrecke) das Pferd in den Pass legen. Beim Überschreiten der 50 m Marke beginnt die Zeitnahme durch ein optisches Signal. Nach der 150 m Marke (Ende der Zeitstrecke) und vor der 200 m Endmarke Zurücknehmen des Pferdes in den Tölt, Trab oder Schritt. Für die Erzielung von hohen Noten muss das Pferd in den Schritt zurückgenommen worden sein."
Die isländischen Reiter trugen stets royalblaue Jacken sowie gleichfarbige Reithelme. Da die isländischen Pferde nicht mehr in ihre Heimat zurück dürfen, werden sie oftmals noch während des Turniers weiter verkauft.
Es war ein schönes Event mit vielen tollen Pferden, die gar nicht nervös waren. Bei jedem Durchgang wünschte die Moderatorin/der Moderator den Reitern viel Glück und "enjoy your ride!" und so manche Reiterin strahlte über das ganze Gesicht, wenn sie ins Ziel kam. Nach dem Motto: "Don't worry, don't cry, ride an Isi and fly!"
Eure Sabine Ludwig-Biastoch